Aktion gegen den Hunger gGmbH
Die Hilfsorganisation kämpft weltweit gegen Mangelernährung, leistet Nothilfe in Krisenregionen, richtet lebenswichtigen Zugang zu Trinkwasser ein und unterstützt Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.

Bilder: © Aktion gegen den Hunger gGmbH- Toby Madden
An der Lupeta Schule im Mpwapwa Distrikt in Tansania gab es lange nur sieben Toiletten für 1.100 Schülerinnen und Schüler. Diese waren oft verstopft und dreckig. Die schlechten sanitären Bedingungen führten zu Gesundheitsproblemen wie Harnwegsinfektionen und Durchfall. Lulu, eine 16-jährige Schülerin, erinnert sich, dass es in der Schule nicht genug Wasser gab, so dass sich einige Kinder nach dem Toilettengang nicht die Hände waschen konnten. „Das machte sie krank und sie konnten nicht am Unterricht teilnehmen“, erzählt sie. Die Situation an der Lupeta Schule ist kein Einzelfall. Nur 38 Prozent der Schulen in Tansania haben ausreichend Latrinen, lediglich 20 Prozent verfügen über eine Wasserversorgung.
Dank Aktion gegen den Hunger gibt es heute an der Lupeta Schule 20 neue Toiletten – zwölf für Mädchen und acht für Jungen. „Aktion gegen den Hunger hat uns geholfen. Wir haben keine Blasenentzündungen oder Magenprobleme mehr“, erzählt Lulu. Die Hilfsorganisation hat zudem Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler über Menstruation und Hygiene aufgeklärt. „Wir haben nun neue Toiletten und einen speziellen Umkleideraum für Mädchen während der Menstruation“, sagt Beatrice Meena, die Direktorin der Schule. Sie hat zudem gesehen, wie sich seit den Schulungen das Umfeld der Schule zum Besseren verändert hat. Viele Mädchen in der Gemeinde blieben während ihrer Periode bis zu einer Woche im Monat der Schule fern. Der bessere Zugang zu Hygieneartikeln und sicheren Toiletten hat dies verändert, ebenso wie der Abbau von Stigmata und Scham im Zusammenhang mit der Menstruation.
In den Schulungen zeigten die Teammitglieder von Aktion gegen den Hunger den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften, wie man aus lokal verfügbaren Materialien wiederverwendbare Binden und Müllbeutel herstellt. Viele Mädchen, darunter Lulu, nutzen diese Binden weiterhin. Das Aufklärungstraining hat das Schweigen über die Menstruation gebrochen – Lehrkräfte, Eltern und Jugendliche sprechen nun offener darüber. „Die Jungen sind jetzt Teil des Menstruationsgesprächs. Sie können ihren Schwestern zu Hause und in der Schule helfen. Auch wird es für sie leichter, später ihre Frauen und Töchter zu unterstützen“, sagt Beatrice.
Selbst im 21. Jahrhundert sind sauberes Wasser, Seife und eine Toilette keine Selbstverständlichkeit für über 2,2 Milliarden Menschen weltweit und stellen ein enormes Gesundheitsrisiko dar. 1,5 Millionen Kinder sterben jährlich aufgrund von Krankheiten wie Durchfall oder Cholera, die durch verunreinigtes Wasser und unhygienische Lebensbedingungen verursacht werden. Aktion gegen den Hunger setzt sich daher in Tansania und weltweit für einen verbesserten Zugang zu Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene ein.
90 Prozent der globalen Spendengelder fließen direkt in die internationale Projektarbeit von Aktion gegen den Hunger.
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